Polieren: Dreckiges Geschäft für schöne Oberflächen

Akos Dömötör, OptoForce

Das Polieren und Glätten von Werkstücken ist ein essenzieller Bestandteil der Wertschöpfung. Meist steht er am Ende der Kette industrieller Verarbeitungs-prozesse. Dieser Vorgang bestimmt maßgeblich das visuelle Erscheinungsbild eines Endprodukts – und damit auch seinen Erfolg am Markt.

Egal ob Rundtisch, Motorhaube oder Zahnrad: Erst die Beseitigung von Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche und ihre Veredelung machen diese Produkte hochwertig. Jedes Material und jede Oberfläche reagiert unterschiedlich auf die Krafteinwirkungen im Veredelungsprozess und stellt andere Ansprüche an den Polier- oder Glättvorgang. Deshalb ist es gar nicht so einfach, die gewünschte Oberfläche zu erreichen. Gefordert sind also Fingerspitzengefühl und Anpassungsfähigkeit. Dies sind eher die Kernkompetenzen einer menschlichen Hand, als die gängiger Industrieroboter, weshalb die Oberflächenveredelung häufig manuell durchgeführt wird. Sie ist ein kostenintensiver Posten in den meisten Unternehmen der verarbeitenden Industrie.

Die beliebteste Arbeit unter den Werkern ist das Polieren beileibe nicht – denn es ist ein „dreckiges Geschäft“: Häufig setzt dieser Arbeitsschritt eine Menge Staub frei, dem die Arbeitskräfte ausgesetzt sind. Das ist nicht nur unangenehm, sondern erfordert die richtigen Schutzmaßnahmen. Und jene Schutzmaßnahmen stellen einen weiteren Kostenfaktor für Unternehmen dar. Die für diese monotone, repetitive und teils die Gesundheit gefährdende Aufgabe eingesetzten Fachkräfte können also mit Sicherheit in anspruchsvolleren Tätigkeitsbereichen wirtschaftlicher und sinnvoller eingesetzt werden.

Was zunächst nach einem Dilemma der Neuzeit klingt, ist tatsächlich lösbar: Haptische Kraft-Momenten-Sensoren erweitern Leichtbauroboter um den für solche Prozesse benötigten Tastsinn und bringen sie näher an die Fähigkeiten einer menschlichen Hand. Dank der Erweiterung um Sensoren nehmen die Roboterarme auch geringste Krafteinwirkungen und Widerstände wahr und können in Echtzeit reagieren.

Haptische Sensoren erweitern die Möglichkeiten der Automatisierung und verbessern die Performance bereits bestehender Applikationen

Haptische Sensoren

So kann der Poliervorgang vollständig automatisiert und damit einheitlicher gestaltet werden. Ein Anbieter solcher Sensoren ist das ungarische Unternehmen Optoforce. Dank Zertifizierung mit dem Standard IP54 macht den Optoforce-Sensoren der beim Polieren aufgewirbelte Staub keine Probleme.

Zusätzlich warten diese Modelle mit einem Bonus auf: Denn zusätzlich zu den Sensoren als Hardware, kompatibel mit Robotern von Universal Robots, Kuka und ABB, bietet Optoforce ein umfangreiches Softwarepaket an. Das Paket enthält eine Vielzahl vorprogrammierter industrieller Standard-Applikationen, unter anderem zum Polieren oder Schleifen. So wird die zur Integration des Systems in die Fertigung benötigte Zeit auf ein Minimum reduziert: Innerhalb von 15 Minuten ist die Automationslösung einsatzbereit. Durch die neue Automationsmöglichkeit und die intuitiv und einfach gestaltete Umsetzung erwirtschaften Unternehmen erfahrungsgemäß einen Mehrwert von jährlich bis zu 100.000 Euro pro Robotersystem.

Sensitiv gesteuerte Leichtbauroboter erleichtern die Automatisierung beim Polieren

Leichtbauroboter erleichtern den Poliervorgang

Dieses Konzept wird in Unternehmen weltweit bereits erfolgreich eingesetzt. Die Unternehmen haben mit einem hohen globalen Wettbewerbsdruck, steigenden Löhnen, körperlich ermüdenden und monotonen Tätigkeiten sowie steigenden Qualitätsanforderungen auf Kundenseite zu kämpfen. Durch die Implementation von Industrierobotern, die mit einem Tastsinn ausgestattet sind, machen sie den Schritt in Richtung Zukunft.

 

2017-12-27 Polieren: Dreckiges Geschäft für schöne Oberflächen
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