Digitalisierung des Warenlagers
Yannick Maier, Gebhardt Fördertechnik GmbH
Je höher der Automatisierungsgrad einer Fertigung um so höher der Anspruch an die damit verbundene Intralogistik. Eine besondere Herausforderung ist zunehmend die Lagerhaltung von Komponenten und anderen Vorprodukten an unterschiedlichen Standorten. Mit den Technologien des Internet of Things (IoT) ist es aber möglich, alle Lagerstätten zentral zu steuern und im Blick zu behalten. Eine wichtige Rolle dabei spielen IoT-Sensoren und Geräte. 2018 waren erstmals mehr davon im Einsatz als Mobiltelefone. Dabei sind derzeit erst 3,5 Prozent aller Produktionsmaschinen miteinander vernetzt.
Mit Galileo IoT der Firma Gebhardt Fördertechnik GmbH haben Anwender die Möglichkeit, alle Anlagenkomponenten weltweit und standortunabhängig im Blick zu behalten. Aufgrund der Vernetzung können Lageranlagen in Echtzeit zentral gesteuert und optimiert werden. Die Datenspeicherung erfolgt dabei in einer Cloud. So ist es auch möglich, das volle Potenzial durch Condition Monitoring und Predictive Maintenance auszuschöpfen und Betriebskosten einzusparen.
Die Überwachung der Produktions- und Logistikprozesse erfolgt durch eine Vernetzung der Maschinen und durch den durchgängigen Einsatz von Sensoren. IoT-Plattformen sammeln diese Daten und ermöglichen einen umfassenden Überblick über sämtliche Anlagenkomponenten automatisierter Lagersysteme. Die Vorteile reichen von der standortübergreifenden Optimierung der Kosten und Leistungen eines Betriebs bis hin zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit oder einfacheren Lagererweiterungen oder -veränderungen.

Die komplette Intralogistik ist vernetzt in einer Cloud
Basis der IoT-Plattform ist eine offene und standardisierte Cloud-Lösung sowie das SAP Asset Intelligence Network (AIN). Sie realisiert die vollständige Digitalisierung und Vernetzung sämtlicher Anlagenkomponenten von der Mechanik, über die Steuerung und Software hinaus in einer Cloud. Dabei sammelt die Plattform Daten aus den Geräten ebenso wie betriebswirtschaftliche Daten und Leistungsdaten aus dem Materialflussrechner oder dem Lagerverwaltungssystem. Diese Daten werden mit Stamm- und Projektdaten aus dem ERP-System angereichert und stehen dem Anwender über die Cloud zur Verfügung. Dieser kann mittels der IoT-Plattform auf insgesamt sechs verschiedene Module zugreifen:
Permanente Überwachung, Kundenportal, Lernplattform, Kollaborationsplattform und Optimierung.
Über Dashboards kann jederzeit auf die Echtzeitdaten der Anlagen zugegriffen werden. So ist der Anwender permanent über den Anlagenzustand informiert. Drohende Stillstände von Anlagenkomponenten und notwendige Wartungsarbeiten werden frühzeitig anhand der Verschleißparameter erkannt. „Zudem ermöglicht die Plattform zukünftig Machine Learning und künstliche Intelligenz (KI) zur Selbstoptimierung“, erklärt Karl Denz, Leiter Manufacturing IT bei Gebhardt.
Foto links:
Alle Daten einer Materialflussanlage im Blick
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